Endlich war’s soweit, nach virenbedingter Verzögerung konnte auch die Slalomsaison 2021 starten. Der ASV Bruck/Leitha veranstaltete den ersten Event des Jahres. Dementsprechend groß war das Interesse in der Fahrerschaft, handelte es sich doch dabei nicht nur um den ersten Slalom des Jahres, sondern gleichzeitig um die letzte Testmöglichkeit vor dem Staatsmeisterschaftslauf in Fohnsdorf am 13. Juni.
Über 90 Starter sorgten für Spannung und viel Betrieb. So wurde, von einer kurzen Mittagspause abgesehen, von 9 bis knapp 19 Uhr durchgefahren. Eine Marathonaufgabe, speziell für die Streckenposten und das Team um Zeitnehmer Gerhard Windholz.
Eine der Überraschungen des Tages war zweifelsohne Patrick Mayer, der neben gewohnten sportlichen Qualitäten (Tagessieg in den Kategorien Serienklasse und Straßenzugelassene Automobile) auch mit ungeahnten Qualitäten als Entertainer aufzeigte. Neben einer Renntaxifahrt mit einem Kameramann des Lokalsenders N1 (Videobericht siehe unten) kümmerte er sich mit Live-Schaltungen in der Facebook-Gruppe des ASV Bruck um die daheimgebliebenen Zuschauer, sowie mit Live-Kommentaren am Mikrofon vor Ort um Spannung und gute Stimmung im Fahrerlager.
Kategorie Serienklasse
Die Kategorie der Serienfahrzeuge war die best besuchte des Tages, und auch die mit den meisten Klassen. Weit über 30 Starter, die teils in mehreren Klassen starten durften (es gab auch wieder eine eigene Porsche-Klasse), sorgten für weitgehend ununterbrochenen Rennbetrieb über 5 Stunden.
Zu sehen gab es viele neue Gesichter, bekannte Gesichter in neuen Fahrzeugen, und vor allem zufriedene Gesichter, konnte man doch endlich wieder mal das Auto sicher im Grenzbereich bewegen.
Spannend anzusehen war zum Beispiel Manfred Mager, der zeigte, wie dynamisch ein Tesla Model 3 bewegt werden kann. Er belegte damit auf Anhieb Platz 3 im Tagessieg, hinter dem Zweitplatzierten Walter Burian im Audi TTS (der in den späteren Wertungsläufen der Klasse dann mit 1:04,72 die Tagesbestzeit unter den Serienfahrzeugen aufstellte), und Patrick Mayer.
Kategorie Straßenzugelassene Automobile
Den Tagessieg unter den straßenzugelassenen Automobilen holte wie erwähnt Patrick Mayer. Für Autoslalom.at-MotorSport Stammfahrer Thomas Becker wäre der Sieg trotz unbeabsichtigter Drifteinlage durchaus greifbar gewesen. Er machte seine Siegchancen aber durch den gefühlt unnötigsten Hutfehler in der Geschichte des Autoslalomsports zunichte.
Bitter.
Thomas Becker zum unnötigsten Hutfehler aller Zeiten
In den Klassenläufen konnte er dann mit Glück aber doch noch die schnellste Zeit unter den straßenzugelassenen Automobilen aufstellen (1:02,44), trotz offensichtlicher Meinungsverschiedenheiten zwischen Fahrer und Getriebe. (Es lag am Fahrer, Anmerkung des Teamchefs)
Zweitbeste Zeit fuhr Patrick Mayer im Renault Megane RS Trophy, für die drittbeste sorgte Wolfgang Huber in der Lotus Elise.
Kategorie Race
Ebenfalls gut besucht und stark besetzt war die Kategorie Race. Leider wollte das Schönwetter aber nicht halten, es begann plötzlich zu regnen. Das führte zu zahlreichen nicht-gefahrenen Runden, und zu Verzerrungen bei den gefahrenen Zeiten.
Top-Favorit Christian Mayr wurde dennoch den Erwartungen gerecht und fuhr souverän den Tagessieg ein, vor Sohn Mario (beide im VW Käfer) und Jürgen Wendolsky im Audi 50, der ganz Knapp Bruder Patrick von Platz 3 verdrängt hatte. Auch aufgrund des einsetzenden Regens blieb Christian Mayrs Zeit aus dem Tagessieg (0:59,53) die Bestzeit der Kategorie Race und auch Tagesbestzeit. Er und Sohn Mario sollten die einzigen bleiben, die die 1-Minuten-Marke knacken konnten.
Ausblick
Am 13. Juni geht’s weiter mit dem ersten Lauf zur österreichischen Staatsmeisterschaft in Fohnsdorf.
Der Start von Thomas Becker für AMS steht dabei leider unter keinem guten Stern, da das Rennauto kurzfristig mit Gelenksschmerzen zu kämpfen hatte und eine Heilung bis dahin sehr unwahrscheinlich ist.
Der ASV Bruck veranstaltet am 31. Juli seinen Jubiläumsslalom auf noch unbekannter Strecke, und auch in Kärnten, Salzburg und Vorarlberg startet in den kommenden Wochen die Saison.
Fotos © Autosport.at